Gelbe Spülschwämme lassen sich in vielen Haushalten finden. Die Schwämme mit der schwarzen Vliesseite für hartnäckige Verschmutzungen sind nicht nur eins der beliebtesten Haushaltsprodukte, sondern produzieren leider auch unglaublich viel Mikroplastik. Grund dafür ist, dass die gelben Putzschwämme vollständig aus Kunststofffasern bestehen. Beim Abspülen von Gläsern und Geschirr lösen sich kleinste Fasern und gelangen mit dem Wasser ins Abwasser. Dabei kann Mikroplastik von den Kläranlagen meist nicht herausgefiltert werden, da die einzelnen Partikel winzig klein sind. Ein guter Grund um Mikrofasertücher und Spülschwämme aus Plastik aus der Küche zu verbannen. Im Folgenden stelle ich euch nachhaltigere Alternativen vor.
Flüssiges Spülmittel:
Bevor wir zu den nachhaltigen Schwämmen und Spültüchern kommen hier noch einmal eine kurze Information zum Spülmittel. Auch das sollte umweltverträglich sein und nicht unser Abwasser sowie Trinkwasser vergiften. Aus diesem Grund empfehle ich das Spülmittel aus Seife und Wasser selber zu mischen. Ein Rezept findet ihr hier.
Spülbürste aus Holz:
Meine Spülbürste möchte ich in der Küche nicht mehr missen. Sie ersetzt die Plastikschwämme und sieht dabei auch noch um einiges schöner aus. Der Griff besteht aus Holz oder Edelstahl und die Borsten aus Fibre (Naturfaser aus Blättern der Agaven). Ein Bürstenkopf hält bis zu einem halben Jahr bevor man ihn kompostieren kann und durch einen neuen Kopf ersetzt. Wichtig ist es die Bürste nach der Benutzung zum Trocknen aufzuhängen, denn sonst leidet das Holz durch das Spülwasser. Zu kaufen gibt es die plastikfreien Spülbürsten im Unverpack- wie Bioladen sowie in verschiedenen plastikfreien Onlineshops wie daheeme. Eine Bürste kostet ca. 3€.
Spültücher:
Gestrickte Spülschwämme waren zu Omas Zeiten sehr beliebt bevor sie irgendwie durch Einwegprodukte ersetzt wurden. Sehr schade – denn die Spültücher sparen unglaublich viel Müll ein. Am Einfachsten ist es, die bunten Baumwolltücher einfach selber zu nähen oder häkeln. Ansonsten kann man sie auch in vielen Läden bei den Haushaltswaren finden.
Gehäkelter Schwamm:
Ich habe mir aus Hanfband (Paketschnur) einen besonders kratzigen Schwamm gehäkelt. Dieser ersetzt die schwarze Vliesseite der gelben Plastikschwämme und entfernt selbst den hartnäckigsten Dreck. Eine passende Anleitung von Smarticular findet ihr hier.
Eco-Spülschwamm:
Und wer nicht auf seine herkömmlichen Schwämme verzichten kann, für den kann ich die Eco-Spülschwämme empfehlen. Diese bestehen NICHT aus Plastikfasern sondern aus Baumwolle und Zellulose. Der Vorteil der Tücher ist es, dass sie waschbar sind, wodurch sich ihre Haltbarkeit unglaublich verlängert. Kaufen kann man die Eco Schwammtücher in vielen Unverpackt- sowie Bioladen. Inzwischen gibt es verschiedene Hersteller der Tücher wobei der Preis für 5 Eco-Spülschwämme bei ca. 2,50€ liegt.
Kupfertuch:
Das Kupfertuch ist meine beste Entdeckung des letzten Jahres. Nachdem der Boden eines Topfes total verbrannt war, war das Kupfertuch wirklich die letzte Rettung. Komplett ohne Chemie – nur mit etwas Wasser lies sich der Boden des Topfes wieder säubern. Kratzer kommen übrigens bei dem Gebrauch mit Wasser wirklich nicht zustande.
Gemüsebürste:
Die bekannteste Gemüsebürste ist wohl eine kleine Pilzbürste mit Naturborsten. Empfehlen kann ich aber auch eine Gemüsebürste aus Kokosfasern. Die sich stachelig anfühlende Bürste reinigt den groben Dreck von Kartoffeln, Mohrrüben oder Rüben. Nach der Benutzung zum Trocknen aufgehängt hält die Bürste mehrere Jahre.
Flaschenbürste:
Meine Edelstahlflaschen werden nur mit Leitungswasser gefüllt. Trotzdem müssen sie regelmäßig mit warmen Wasser ausgewaschen und gereinigt werden. Um durch den dünnen Flaschenhals zu kommen uns selbst den Boden der Flasche gründlich zu säubern brauch es schon eine spezielle Flaschenbürste.
Küchentücher:
Zu guter Letzt lassen sich auch die Zewarollen in der Küche ersetzten und zwar durch – wieder ganz klassisch – Küchentücher aus Baumwolle. Mit den Einwegtüchern spart man sich zwar das Waschen, aber produziert gleichzeitig ungeheuer viel Müll und bezahlt dabei auch noch viel Geld. Die Baumwolltücher aber halten viele Jahre und sind einfach universal einsetzbar. Sie trocknen das Gemüse oder die Hände ab, decken den ruhenden Brotteig ab oder verhindern, dass sich im Sommer die Fruchtfliegen aufs Obst und Gemüse setzen…
Vielen Dank für den hilfreichen Artikel! Toller Blog.