Ich gebe es zu: Ich war ein Fan von Frischhaltefolie. Zumindest habe ich es immer benutzt. Das übriggebliebene Mittagessen wurde von mir immer brav auf einen Teller gepackt, mit Folie abgedeckt und kam in Kühlschrank. So bemerkte ich das Fehlen von Plastikfolie schmerzhaft, nachdem ich meine Küche von dem schädlichen Kunststoff befreit hatte. Eine Alternative musste her, denn einfach so wollte ich mein Essen nicht in den Kühlschrank stellen. Auch für meinen Käse, den ich auf den Markt kaufte, brauchte ich eine Alternative. Ich hatte nämlich schon bemerkt, dass auch eine riesige Käseglocke nur begrenzt Platz für meine Lebensmittel bot. Sollte ich in der Zukunft umziehen brauche ich auf jeden Fall einen größeren Kühlschrank. Mindestens doppelt so groß! Und ein zweites Gefrierfach!! Aber jetzt erstmal zurück zu meiner Plastikfolie. [Nachtrag 2020: Das kann ich von meiner Liste streichen. Obwohl ich jetzt im Tiny House lebe, habe ich einen sehr großen Kühlschrank und gleich drei Gefrierfächer!]
Die rettende Erfindung fand ich im Internet: Bienenwachstücher. Diese konnte man entweder selber machen oder bei einzelnen Händlern bestellen. Da ich ehrlich gesagt zu faul fürs Selbermachen war bestellte ich mir drei Größen.
Inzwischen gibt es viele verschiedene Hersteller von Bienenwachstüchern. Die bekanntesten Marken sind:
Auch viele Unverpacktläden haben die nachhaltigen Alternativen bereits in ihrem Sortiment. Die Tücher riechen sehr angenehm nach Bienenwachs. Sie lassen sich leicht mit etwas kaltem Wasser reinigen und in jede erdenkliche Form bringen. Auch benutze ich sie sehr gerne zum Einkaufen von Käse, da sie nicht so schwer sind wie 3 Gläser. Ich hoffe, dass sie lange halten, denn der Preis um die 10€ pro Tuch ist nicht gerade wenig.
Die optimalen Größen sind für mich M und L, da ich mit den Tücher gut einem mittleren Teller abdecken, aber auch ein Brot einwickeln kann.
Das Geheimnis der Bienenwachstücher:
Die bisher ungeklärte Frage ist jedoch wie die Bienenwachstücher funktionieren und ihre Form behalten. Hält man die Wachstücher in der Hand, so werden sie durch die übertragende Körperwärme weich und biegsam. In diesem Zustand kann man alle erdenklichen Lebensmittel -außer Wurst und Fleisch- in dem Tuch einwickeln. Meist hilft ein bisschen andrücken, damit das Bienenwachstuch seine gewünschte Form behält. Noch einfacher ist es jedoch im Kühlschrank. Dort erkaltet das Tuch und erstarrt dabei. So bleibt der Käse im Kühlschrank auch wirklich eingewickelt.
Update: Frühling 2018:
1 Jahr später nutze ich meine Bienenwachstücher immer noch, wenn auch seltener, da ich oft mit meinen Edelstahldosen einkaufen gehe. Die Tücher werden von mir nach dem Benutzen mit Wasser abgewaschen und trockengetupft. Bis jetzt sind sie weder dreckig noch zerrissen. Sollte die Oberfläche in ein paar Jahren nicht mehr so schön aussehen kann man die Tücher mit ein bisschen neuem Wachs auffrischen. Eine Anleitung wie ihr Bienenwachstücher selber machen könnt findet ihr hier. Es gibt außerdem eine vegane Alternative zu den Bienenwachstüchern, die ihr zum Beispiel hier kaufen könnt.
2 Replies to “Frischhaltefolie adé – Bienenwachstücher für weniger Plastikmüll”