Eingezogen ist unsere kleine schwarze Lotti an einem Freitagnachmittag vor gut sieben Wochen. Die Fahrt vom Tierheim ins neue Zuhause dauerte nur einige Minuten, aber sie waren nicht nur für die Katze unheimlich aufregend. Wir haben uns bewusst für eine Katze aus dem Tierheim entschieden, da es viel zu viele Tiere gibt, die sich ein kuscheliges Zuhause wünschen. Lotti zumindest liebt alles was mit Kuscheln zu tun hat!
Erstausstattung
Bevor unsere Katze allerdings bei uns eingezogen ist, haben wir unser Tiny House katzentauglich gemacht und uns um die Erstausstattung wie Katzenklo, Schlafplatz und Kratzbaum sowie Futterstelle gekümmert. Wir haben abgesehen vom Katzenklo und Katzengitter für die Fenster erstmal nichts neu gekauft und so viel wie möglich selber gemacht. An dieser Stelle möchte ich euch auch Portale wie ebayKleinanzeigen oder nebenan ans Herz legen. Darüber haben wir zum Beispiel unseren Transportkorb für Lotti gekauft.
In den ersten Wochen nach dem Einzug haben wir unsere Katze an uns und unser kleines Zuhause gewöhnt. Inzwischen darf sie aber auch raus, sodass sie vor ein paar Tagen auch eine Katzenklappe bekommen hat. Diese ist die dritte Neuanschaffung, die wir getätigt haben. Wichtig war uns dabei, dass die Klappe Lottis Chip erkennt und so wirklich nur sie und nicht noch all ihre Katzenfreunde bei uns in Haus kommen.
Kratzbaum
Beim Kratzbaum hatten wir nur 10€ Materialaufwand für das Sisalseil, denn die beiden Holzplatten waren noch vom Hausbau übrig. Bei diesen handelte es sich um den Ausschnitt von unserer Herdplatte sowie vom Waschbecken. Der Stamm ist von einer Baumstutzaktion. Eine kleine Aussichtsplattform unterm Fenster und ein runterhängendes Spielzeug runden Lottis Platz ab. Zusätzlich habe ich noch ein kleines Kissen genäht und mit Wolle gefüllte.
Mir waren die Naturmaterialien beim Kratzbaum besonders wichtig und das Selberbauen an dieser Stelle wirklich kein großer Aufwand. Wer aber lieber ein Spieleparadies kaufen möchte: Handgefertigte Kratzbäume aus Naturmaterialien gibt es zum Beispiel bei Schnurrwerk oder Kratzbaumwerft. Diese sind aber auch dementsprechend teurer als die Standartvarianten aus der Tierhandlung. Ansonsten würde ich immer darauf achten, dass man die Bezüge der einzelnen Ebenen abnehmen und waschen kann. So hat man besonders lange Freude am Kratzbaum. Den Stamm oder auch nur das Sisalseil kann man bei vielen Modellen ganz einfach bei Bedarf austauschen.
Spielzeug
Auch das Spielzeug für Lotti habe ich selber gebastelt. Ein Ball war schnell gefilzt und als liebstes Spielgerät entpuppte sich eine kleine Angel. Dafür habe ich im Baumarkt ein Rundholz gekauft und mit einem dünnen Seil ein Stoffherz angebunden. Als jetzige Freigängerin spielt Lotti aber sowieso tagsüber draußen. Seien es Grashalme die erhascht werden oder kleine Tannenzweige, die sie umherschupst. Außerdem gibt es ja auch noch Mäuse…
Bei Wohnungskatzen sieht das natürlich etwas anders aus. Diese benötigen deutlich mehr Spielspaß. Ich habe für Lotti aber auch schon ein kleines Fummelbrett aus Holz und Papprollen gebaut. Gerade auf Pinterest findet man wirklich viele tolle plastikfreie Ideen. Wer auch an diese Stelle lieber fertige Produkte kauft, der kann bei kätts vorbeischauen. Der Shop hat sich auf Spielzeuge aus Biobaumwolle und andere Naturprodukte spezialisiert.
Toilette
Die Toilette bzw. die beiden Toiletten, die wir gekauft haben, bestehen aus Plastik. Sie sind nicht unbedingt schön, aber notwendig. Immerhin beim Streu habe wir eine nachhaltige Lösung gefunden. Wir nutzen das biologisch abbaubare Streu von Bioplan. Dieses ist auf Mais und Weizenbasis – beides aus der ökologischen Landwirtschaft. Ich finde es klumpt sehr gut und auch geruchstechnisch gibt es keine großen Probleme. Als Alternative bietet Liebesgut Katzenstreu auf Basis von Zellulose und Verpackungsresten an.
Futter
Das Futter ist wohl das heikelste Thema, wenn es um Nachhaltigkeit und ein gesundes Katzenleben geht. An dieser Stelle muss jeder Katzenbesitzer individuell entscheiden, was für den vierbeinigen Freund die beste Lösung ist. Besonders müllarm ist dabei wohl das Barfen. Wir haben uns allerdings für Dosenfutter entschieden. Dabei kaufen wir ausschließlich Biofutter in 400 g Dosen, um so den ökologischen Fußabdruck und auch den Müll möglichst gering zu halten. Es gibt für Lotti meist verschiedene Sorten mit Huhn oder Pute. Trockenfutter gibt es wenn mal als Kleinstportion zum Mittag.
Ich freue mich sehr, dass hierbei die Liste an Herstellern, die Biotierfutter verkaufen, immer länger wird. Hier mal einige tolle Hersteller, von denen wir das Futter schon getestet haben:
Selbst Fressnapf bietet schon mit der Eigenmarke Bioplan Biodosenfutter an. Nur wird dieses nicht in allen Filialen verkauft. Da ist dann die Nachfrage an Katzenfutter aus biologischer Landwirtschaft leider doch noch zu gering…
Leckerlies gibt es für Lotti seltener, aber wenn dann haben wir bis jetzt schon die Reinfleisch-Geflügelsnacks von Defu gekauft. Hierbei fällt natürlich relativ viel Müll an. Außerdem gern gefressen wird von ihr Reinfleisch und die Mini Snacks von Yarrah. Ich habe auch schon einige Rezepte für Katzenleckerlies online entdeckt, aber hier keine Erfahrungswerte, weshalb ich auch keine Tipps geben möchte. Außerdem bieten auch einige Unverpacktläden Leckerlies und Trockenfutter für Tiere an.
Medikamente
Bei dem Versuch die Tierhaltung mit Nachhaltigkeit und Müllvermeidung zu vereinen steht uns das Wohl von Lotti natürlich an erster Stelle. Deshalb gehören regelmäßige Tierarztbesuche und auch der dort anfallende Müll durch Impfungen, Wurmkuren ect. einfach dazu.
So eine schöne Lotti. Danke für den Bericht. Unsere Katze (inzwischen schon 13 Jahre alt, haben wir damals von unserer Nachbarin bekommen, als ihre Katze geworfen hat) spielt nur noch wenig, findet aber was sie braucht in der Wohnung (Taschentücher, Kabelbinder, Würfel…). Das Futter war auch ziemlich schwierig, weil sie echt pingelig ist. Inzwischen frisst sie Dosenfutter aus dem Barf-Laden. Die 200g Dosen sind schon wesentlich müllärmer als die 80g Dosen, deren dubiosen Inhalt sie zuvor verspeist hat. Wir haben es auch mit verschiedenen 400g Dosen aus dem Bioladen versucht, aber die frisst sie nicht so gut und dann wird die restliche Portion schlecht. So ist es okay.
Und wie schön, dass sie so verkuschelt ist – ich hoffe für euch, dass sie sich das bewahrt. Unsere alte Dame thront lieber auf ihrem Kissen oder platziert sich neben uns auf die Couch. Aber richtig kuscheln? Ist nicht ihr Ding.
Danke für dein Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt. Die 200g Dosen sind dann doch super. Wie du schon schreibst: Es bringt nichts, wenn du am Ende die Hälfte wegschmeißen musst. Ich bin schon gespannt was für liebevolle Eigenheiten Lotti als alte Dame entwickelt.
Toll, vielen Dank für die Zusammenstellung. Unsere Katzen bekommen ein bis zweimal die Woche einen frischen Hühnerflügel, das lieben sie sehr und knabbern fast alles weg. ( Hühnerknochen enthalten viel Calzium und reinigen die Zähne). Die Tierärztin ist immer begeistert von den tollen Zähnen 😉
Vielen Dank für den Überblick! Einen Kratzbaum habe ich auch selbst gebaut 🙂 Ansonsten haben wir alles bei Kleinanzeigen gefunden bzw. haben Sachen von den alten Besitzern übernommen.
Über das Futter habe ich mir auch viele Gedanken gemacht! Ich hatte zuerst auch ans BARFen gedacht, in der Hoffnung, da auf Überreste aus der (Bio-)Fleischproduktion zurückgreifen zu können, damit für die Katze nicht extra Tiere getötet werden müssen. Leider scheint das eher schwierig zu sein, Katzen brauchen einen relativ großen Anteil an hochwertigem Muskelfleisch und man kann dabei viel falsch machen. Daher werden wir wohl auch eher bei Dosen bleiben.