Beim Blick in meinen Badezimmerschrank fällt nicht nur auf, dass fast kein Plastik zu sehen ist (abgesehen von einigen Deckeln), sondern auch, dass es sich bei allen Produkten außer den Selbstgemachten um zertifizierte Bio- und Naturkosmetik handelt. Diese enthalten im Gegensatz zu anderer Kosmetik weder Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, noch Silikone oder Parabene. Auch Mikroplastik oder aggressive Tenside, welche der Umwelt schaden, sind verboten. Darüber hinaus muss je nach Zertifizierung ein Teil der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau kommen. Bei Biokosmetik sind die Vorgaben zum biologischen Anbau der Inhaltstoffe deutlich strenger als bei der Naturkosmetik. Hier müssen mindestens 95% der pflanzlichen Bestandteile biologisch angebaut sein sowie 95% der enthalten Inhaltsstoffe einen natürlichen Ursprung haben. Insgesamt müssen mindestens 10% der gesamten Inhaltsstoffe aus Bio-Anbau kommen.
Inzwischen gibt es einige Siegel, die zertifizierte Bio- und Naturkosmetik kennzeichnen. Eine Übersicht findet ihr hier. Auch die App CodeCheck kann euch dabei helfen zu erkennen, was in eurer Kosmetik drinsteckt, allerdings werden dort nicht immer alle Inhaltsstoffe aufgeführt.
Dekorative Kosmetik
Jetzt habe ich darüber geschrieben, dass meine Kosmetikprodukte fast alle plastikfrei sind und dann gibt es doch ein Produkt, was aus der Reihe tanzt: Mein flüssiger Eyeliner. Ich kaufe diesen schon seit Jahren von alverde oder alterra und muss sagen, dass es für mich keine besseren Eyeliner gibt. Zum Glück ist der Eyeliner auch relativ ergiebig und hält bei mir mindestens ein halbes Jahr. Ansonsten ist meine Auswahl an dekorativer Kosmetik absolut minimalistisch. Ich besitze noch ein Puder, welches ich selber mache oder in einer Pappverpackung von GRN kaufe und ein Lippenpflege. Zur Zeit verwende ich die von Lipfein, wobei ich aber auch schon welche von Hydrophil und Burt´s Bees (ebenfalls in einer Metalldose) verwendet habe und mit allen sehr zufrieden war.
Fürs Gesicht
Lange Zeit habe ich für mein Gesicht nur Olivenöl verwendet. Im Sommer klappt das super, aber gerade im Winter habe ich doch das Gefühl etwas mehr Pflege zu brauchen, da meine Haut deutlich trockener ist und spannt. So bin ich auf die Gesichtscreme der Linie naturschön von alverde gestoßen. Diese enthält neben Olivenöl auch Sheabutter. Sie zieht sehr schnell ein und spendet Feuchtigkeit, wobei ich persönlich das Gefühl habe, dass meine Haut ein Öl lieber und besser aufnimmt. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach speziellen Hautpflegeölen und fürs Gesicht gemacht und auch zwei Varianten gefunden: Das Nachtpflegeöl sowie das Hautpflegeöl von panakeea. An dieser Stelle der Hinweis, dass ich diese vor einigen Jahren aufgrund einer Kooperation für Instagram zugeschickt bekommen hatte. Meine Werbung bzw. Empfehlung an dieser Stelle ist aber nicht bezahlt, sondern erfolgt aus Überzeugung. Beide Öle enthalten neben Jojobaöl, welches sich insbesondere für trockene Haut eignet, auch Mandelöl und Granatapfelöl. Schon einige Tropfen reichen, um das Gesicht babyweich zu machen. Am liebsten mag ich dieses Gefühl morgens nach dem Duschen.
Für die Hände
Ich gehöre zu den Menschen, die immer eine Handcreme dabeihaben müssen. So steckt nicht nur in meiner Handtasche eine Creme, sondern auch im Rucksack und im Auto. Außerdem steht eine Handcreme auf dem Nachttisch und eine auf meinem Schreibtisch. Irgendeinen kleinen Sammeltick haben wir doch alle oder? Mein absoluter Favorite ist dabei die Mandel Sensitiv Handcreme von Weleda. Sie riecht relativ neutral, hinterlässt nach dem Eincremen keinen nervigen Fettfilm und macht die Hände wunderbar weich und gepflegt. Inzwischen nutzt sie sogar mein Freund.
Ansonsten verwende ich noch sehr gerne die Studio Botanic Handcreme, auch wenn der Zitrusduft im ersten Moment sehr intensiv ist. Die perfekte Handtaschengröße hat die Handcreme von FAIR SQUARED. Sie zieht außerdem besonders schnell ein.
Schutz und Pflege für den gesamten Körper
Zur Körperpflege nutze ich mal wieder ein Produkt von Weleda. Ich bin einfach mit dieser Marke aufgewachsen und kann sie mir aus meinem Badezimmer nicht wegdenken. Besonders empfehlen kann ich hierbei das Calendula Massage-Öl. Die Mischung aus Ringelblumen- und Kamillenblüten mit Sonnenblumenöl sorgt dafür, dass sich das Öl super einreiben lässt. Was mir allerdings nicht so gut gefällt ist der Pumpspender. Der einfache Verschluss von früher hat definitiv weniger Müll produziert. Unbedingt probieren möchte ich auch mal die Body Lotionen und Massageöle von Fair Sqared. Diese gibt es in Mehrweggläsern in vielen Unverpacktläden zu kaufen.
Im Sommer nutze ich die Sonnencreme von Villa Lavanda. Hier hingegen ist der Pumpspender, den man einzeln dazukaufen und immer wieder verwenden kann, unglaublich praktisch, denn die Sonnencreme ist etwas dickflüssig. Trotzdem lässt sie sich aber ordentlich auf der Haut verteilen und hat mich schon im letzten Sommer gut vor der Sonne geschützt.
Ansonsten möchte ich an dieser Stelle noch meinen Deostick erwähnen, welches den Schweiß nicht unterdrückt, aber zuverlässig für einen guten Duft sorgt. Für mich gehört es zu den wenigen nachhaltigen Deos, die wirklich funktionieren! Auch das Deo Bergamotte – Limette von Natural Pure Solids kann ich sehr empfehlen. Dieses ist vegan und kommt ohne Natron aus.
Seife
Was wäre eine Kosmetikempfehlung ohne meine liebste Kategorie Seife? Ganz vorne auf der Hitliste steht dabei meine Aleppo-Seife, welche ich im Reformhaus kaufe. Diese findet ihr aber zum Beispiel auch im Onlineshop Eco Verde. Als Rasierseife gefällt mir die Seife der Marke Savion sehr gut, welche auch allgemein ein tolles Sortiment hat. Als dritten Hersteller möchte ich euch noch die Rosenrot Manufaktur vorstellen, welche festes Shampoo für alle Haartypen in ihrem Sortiment hat. Ansonsten darf auch FAIR SQUARED in dieser Aufzählung nicht fehlen. Die Inhaltsstoffe deren Seifen sind Fairtrade und NATRUE zertifiziert.
Zubehör
Bevor ich das Thema Bio- und Naturkosmetik beende möchte ich noch kurz einige Produkte vorstellen, die ich auch sehr gerne in dem Zusammenhang benutze. Mein Puderpinsel zum Beispiel ist von der Bio- und Naturkosmetikmarke benecos, die auch sonst im Bereich dekorative Kosmetik tolle Produkte herstellt. Noch müllärmer sind allerdings die Produkte von ZAO, welche sich wieder befüllen lassen sowie Lidschatten von GRN. Auch in meinem Badezimmerschrank zu finden sind Haargummis aus Naturkautschuk der Marke Kaami. Trotz des hohen Preises bin ich mit diesen sehr zufrieden, denn sie halten schon über 1,5 Jahre.
Abschließend möchte ich bei den ganzen Empfehlungen auch noch diejenigen Marken nennen, die ich nicht empfehlen kann oder mit den ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Dabei spiegelt dies wie immer nur meine persönliche Meinung wieder.
Bei der Marke Lamazuna bin ich leider gleich von mehreren Produkten sehr enttäuscht worden. Deren Zahnpasta am Stil zum Beispiel schäumt überhaupt nicht und so hatte ich nach dem Zähneputzen nicht das Gefühl meinen Mund gesäubert zu haben. Auch ihre als ökologisch angepriesenen Abschminkpads entpuppten sich als nicht nachhaltig, denn diese bestehen komplett aus Kustfasern.
Produkte von Lush, The Body Shop, Yves Rocher oder Rituals findet man übrigens nicht in meinem Badezimmer, denn bei diesen Marken handelt es nicht um Naturkosmetik, auch wenn sie immer mit ihren grünen Produkten werben und vom Image her so wirken. Klar ist es toll, dass zum Beispiel Lush bei den einzelnen Produkten auf die Verpackung und unnötigen Müll verzichtet, aber ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, dass in einigen Produkten aggressive Tenside wie Sodium Lauryl Sulfate verwendet werden, in anderen viele chemische Duftstoffe oder Silikone stecken.