Meine ersten Bienenwachstücher kaufte ich mir letztes Jahr. Dieses Jahr wollte ich die Bienenwachstücher selber machen und zu Weihnachten verschenken. Online fand ich dafür unzählige Anleitung. Dabei ist es anscheinend besonders einfach, wenn man den Bienenwachs einfach auf die Stoffreste verteilt und zwischen zwei Backpapieren bügelt.
Allerdings wollte ich gerne auf den Müll vom Backpapier verzichten und die Bienenwachstücher trotzdem ohne große Wachsschlacht herstellen. So kam ich auf die Idee die Tücher direkt ins Wachs zu tauchen (es gibt bessere Ideen).
*Bitte lest den Artikel bis zum Ende, damit ihr nicht die gleichen Fehler wie ich macht*
Ich möchte euch mit diesem Artikel nämlich nicht unbedingt eine Anleitung an die Hand geben, sondern vor allem auf Fehlerquellen hinweisen, die ich bei meinem ersten Versuch alle mitgenommen habe. Glaubt mir, es hat mir keinen Spaß gemacht 3 Stunden in der Küche zu stehen und immer wieder von vorne Anzufangen, weil ich keine gleichmäßigen Bienenwachstücher hinbekommen haben… Aber der Reihe nach.
Zutaten:
Für Bienenwachstücher benötigt ihr eigentlich nur drei Zutaten:
⇒ Bienenwachs
⇒ Stoffreste
⇒ Etwas Öl, damit die Tücher hinter nicht zu starr werde.
Ich habe 6 Tücher mit den Maßen 15×15 hergestellt und dafür 80g Wachs benötigt, sowie einige Tropfen Öl. Allerdings habe ich auch etwas Wachs durch sehr viele Versuche verloren.
Versuch Nr. 1 Stofftücher ins Wachs tauchen
Anleitung:
Das Wachs habe ich mit etwas Öl zusammen im Tiegel auf dem Herd erhitzt. Anschließend wurde das erste Stofftuch in den Wachsgetaucht. Dabei muss das Tuch vollständig mit Wachs bedeckt sein und sich einige Sekunden mit dem flüssigen Wachs vollsaugen. Anschließend kann man das Tuch vorsichtig aus dem Tiegel nehmen (nicht am heißen Wachs verbrennen) und abtropfen lassen.
Und hier kommt schon der erste Fehler, den ich gemacht habe. Ich habe unterschätzt, wie schnell das Wachs erkaltet. So zog ich das Tuch an einem Zipfel aus dem Wach mit dem Ergebnis, dass der Stoff an einigen Stellen zusammenpappte. Will man den Stoff dann entfalten klebt auf der einen Seite das ganze Wachs und es kommt, wie auf der Abbildung zu sehen, zu einer äußerst unregelmäßigen Wachsschicht auf dem Tuch.
Wer also die Bienenwachstücher wie ich in das Wachs tunken möchte benötigt a) einen größeren Topf und b) muss das Tuch an zwei Ecken möglichst ohne Falten aus dem Wachs ziehen. Da ich hierfür keine Zangen oder ähnliches zu Hand hatte und mir wirklich nicht die Finger verbrennen wollte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich meine Wachstücher anders herstellen möchte.
Versuch Nr. 2: Stofftücher mit Wachs bepinseln
Eigentlich keine schlechte Idee ist es, die Stofftücher mit dem flüssigen Bienenwachs zu bepinseln. Allerdings ist hierbei die Gefahr, dass die Oberfläche streifig wird. Das passiert in erster Linie, wenn die Borsten des Pinsels sehr dick sind. Auf der Abbildung ist dies jetzt einmal übertrieben mit einem Pinsel, der wirklich dicke Borsten hat, dargestellt. Beim Bepinseln müsst ihr also nicht nur sehr sorgfältig vorgehen, sondern auch einen Pinsel mit dünnen Borsten nehmen.
Was ich aus diesem beiden Ergebnissen lernte? Ich kam wohl ums Bügeln mit Backpapier nicht drum rum. Eine weitere Alternative wär allerdings noch das Backen im Backofen gewesen. Dafür hätte ich den trockenen Wachs mit etwas Öl über die Tücher verteilen und im Backofen zum Schmelzen bringen müssen.
Versuch Nr. 3: Das Wachs in die Tücher bügeln
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Das dachte ich mir zumindest bei der Herstellung meiner Wachstücher. Am Ende landete ich wohl bei der wirklich einfachsten Methode: Das Wachs durch Bügeln auf die Stofftücher zu verteilen. Hierbei müsst ihr einfach nur zerkleinerten Wachs und einige Tropfen Öl über den Stoff geben. Unter sowie über den Stoff wird jetzt Backpapier gelegt und dann kann losgebügelt werden.
Auch hierbei gibt es wieder ein kleines Achtung: Wenn man zu viel Wachs benutzt kann es passieren, dass es zwischen dem Backpapier hervorquillit. Also lieber noch ein altes Handtuch darunterlegen.
Am Ende muss die Wachsschicht auf dem Stoff möglichst gleichmäßig sein. Dabei dürfen keine freien Stellen mehr bleiben, denn sonst ist der Stoff nicht vor Feuchtigkeit geschützt. Auch dies ist gar nicht so einfach, wenn man es das erste Mal macht. Hierbei gilt wohl das Sprichwort: Übrung macht den Meister.
Hey, ich habe das gestern probiert, weil ich die Idee für Weihnachten so toll finde. Bei mir ist die Wachsschicht auf den Tüchern nun leider sehr dick geraten, so dass ich nach dem Anfassen immer noch Wachs an den Fingern habe. Hast du da einen Tipp zum Ausbessern? Dankeschön 🙂
Hallo Annika,
am Einfachsten wäre es wohl, wenn du die Tücher nochmal zwischen zwei Backpapiere legst und bügelst. So kannst du die überschüssige Wachsschicht mit dem Bügeleisen von den Tüchern schieben.
Ich wünsche dir noch eine schöne Adventszeit,
liebe Grüße
Tati