Nachhaltigkeit & Ich – Teil 6

Gastbeitrag: Celina von Grüne Bohne

Wer bin ich?

Mein Name ist Celina und ich habe ebenfalls einen Blog, den ihr unter www.gruenebohne.one finden könnt. Hierbei geht es um die Themen Nachhaltigkeit und Veganismus. Ich wohne in Kiel und studiere dort Ökotrophologie. Ich bin nun seit ca. 1 ½ Jahren vegan und koche gerne neue vegane Rezepte. Zudem versuche ich durch ein bewussteres und nachhaltigeres Leben, der Umwelt und den nachfolgenden Generationen etwas Gutes zu tun. Ich wünsche mir auf dieser Erde ein bisschen mehr Frieden, mehr Achtsamkeit und Respekt gegenüber unseren Mitmenschen, den Tieren und unserem Planeten. Die Themen Veganismus und Nachhaltigkeit haben in der letzten Zeit einen wichtigen Platz in meinem Leben eingenommen.

Wie bin ich zum Thema Nachhaltigkeit gekommen?

Der Auslöser über Nachhaltigkeit nachzudenken und danach zu leben, war bei mir der Veganismus. Die Entscheidung vegan zu werden war zunächst nur aus ethischen Gründen, der Tiere wegen. Später aber, als ich mich noch mehr und ausgiebiger mit dem Veganismus beschäftigt habe, ist mir aufgefallen, in was für einem engen Zusammenhang die Themen Veganismus und Nachhaltigkeit stehen. Schon direkt habe ich gemerkt was für brisante Auswirkungen die Fleisch-, Fisch- Milch und – Eierindustrie auf unseren Planeten haben.
Hier ein paar Beispiele: ca. 80% aller landwirtschaftlichen Flächen wird in irgendeiner Form für die Tierhaltung genutzt. Da die Tierindustrie riesige Mengen an Futter, wie Soja, Mais, oder Weizen benötigt, wird immer mehr der kostbaren Regenwälder abgeholzt und die Lebensräume für viele wichtige Tierarten gehen verloren. Darüber hinaus stammen ca. 60% der durch die Landwirtschaft verursachten Treibhausgase aus der Tierindustrie. Ein ebenfalls sehr erschreckender Fakt ist, dass in Deutschland Schweine doppelt so viel Abwasser wie Menschen verursachen, dabei gibt es weniger Schweine, als Menschen.

Die Probleme sind nicht zu unterschätzen und wir haben die Chance daran etwas zu ändern, indem wir unseren Konsum von tierischen Produkten hinterfragen, um ihn zuliebe der Umwelt, der Tiere und unserer eigenen Gesundheit zu verringern, oder im besten Fall komplett einzustellen. Denn bei einer rein pflanzlichen Ernährung kann z.B. der Ausstoß von Methan um mehr als 80% verringert werden. Darüber hinaus spart man unendlich viel Wasser, denn 1kg Rindfleisch erfordert ca. 15.500 Liter und Käse ca. 5000 Liter Wasser, wohingegen Obst und Gemüse, wie 1 kg Äpfel nur ca. 700 Liter Wasser benötigen. Während viele Menschen auf diesem Planeten keinen Zugang zu Trinkwasser haben, verbrauchen wir das kostbare Wasser für die Tierhaltung, obwohl wir nicht auf diese angewiesen sind.   

Nachdem mir diese immensen Auswirkungen der Tierindustrie auf die Umwelt klar wurden, hat dies meinen Veganismus noch mehr bestärkt. Nun wollte ich noch mehr zu einer nachhaltigen Umwelt beitragen. Ich informierte mich über sehr viele Themen, die damit zusammenhängen, wie Müllreduktion, unsere Fashionindustrie, über fair und nachhaltig produzierte Produkte im Allgemeinen, Kosmetik etc. Dann kam eins zum anderen. In der Küche, im Badezimmer und im alltäglichen Leben habe ich immer mehr Produkte in ein ähnliches nachhaltiges Produkt ausgetauscht. Ich bin immer noch in einem Prozess und habe noch nicht alles perfekt ersetzt. Erstmal habe ich meinen alten Bestand aufgebraucht oder verschenkt und mir dann, falls ich neue Produkte benötige, die nachhaltige Variante zugelegt.

Anzufangen und sein Bestes zu geben ist schon ein riesen Schritt!

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich?

Nachhaltigkeit ist definiert, als eine anhaltende Wirkung über einen längeren Zeitraum. Verbrauchen wir weiterhin die großen Mengen an Ressourcen und verringern nicht unseren CO2 Ausstoß, so wird unsere Erde nicht mehr lange durchhalten. Wir müssen also alle gemeinsam anfangen und etwas tun, um unseren nachfolgenden Generationen eine Welt zu überlassen, die artenreich, sauber und friedlich ist. Dies können wir meiner Meinung nach nur schaffen, wenn wir aufhören egoistisch zu sein und bereit sind Empathie gegenüber den Tieren, den Mitmenschen und der Umwelt zu zeigen.  

Wenn man die Situation auf diesem Planeten genauer betrachtet, dann sägen wir alle unseren eigenen Ast ab, auf dem wir sitzen. Auch wenn hier in Deutschland, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf dieser Erde, die Ausmaße des Klimawandels noch nicht so stark sind, sollten wir etwas dagegen tun. Vielleicht erinnerst du dich letztes Jahr an die enorme Dürre, oder die starken Überschwemmungen? Diese Umstände sind im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen noch harmlos. Tornados, Überschwemmungen und die Angst vor dem Anstieg des Meeresspiegels und dem damit zusammenhängenden Untergang vieler kleiner Inseln, prägen die dort lebenden Menschen. Wir sollten jetzt anfangen etwas dagegen zu tun, denn so viel Zeit bleibt uns nicht mehr!

Egoismus ist das Streben nach den eigenen Vorteilen, bei denen andere leiden müssen.

Andere Lebewesen leiden also unter unserem Konsum. Empathie allerdings wirkt dem Egoismus entgegen. Man fühlt sich in andere Lebewesen rein und entwickelt Mitgefühl. Dies fällt uns sehr leicht, wenn es um uns nahestehende Menschen geht oder auch, wenn es den eigenen Hund oder die eigene Katze betrifft.

Wenn es jedoch um das Mitgefühl gegenüber Lebewesen aus der Tierhaltung geht, sehen wir über deren Wohlbefinden hinweg. Wieso unterscheiden wir zwischen unserem Hund oder der Katze und einem Lebewesen in der Tierhaltung? Dieses Tier fühlt genauso wie unsere Haustiere und hat das Recht auf ein freies Leben. Wir sind heutzutage nicht mehr auf tierische Produkte angewiesen und können durch eine rein pflanzliche Ernährung alle wichtigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine aufnehmen. Umso schlimmer, dass wir uns noch im Jahre 2019 erlauben, Tiere zu quälen, sie zu schlachten, zu häuten. Wozu dieses Leid? Warum besuchen wir Zoos, Zirkusse? Einzig und allein für unser eigenes Vergnügen. Aber das dabei Lebewesen leiden und es unnatürlich ist, dass Tiere hinter einer Glasscheibe leben oder Kunststücke machen, das ist uns kein Gedanke wert.

Es fällt uns ebenfalls offensichtlich schwer Empathie gegenüber unseren Mitmenschen zu entwickeln. Ist es fair, dass in einer Fast Fashion Fabrik Menschen ausgebeutet werden, damit wir ein T-Shirt kaufen können, was besonders günstig ist und bei dem wir viel Geld gespart haben? Da wir zu diesen Menschen keinen persönlichen Bezug haben und sich das Szenario auf dem anderen Ende der Welt abspielt, verdrängen wir diese Grausamkeiten und lassen diese zu.

Wenn wir bereit sind unser Verhalten und unsere Gewohnheiten zu verändern, dann haben wir die Chance das Ruder nochmal umzureißen und unseren einzigartigen Planeten zu erhalten!

Was klappt noch nicht so gut/ womit habe ich Probleme?

Mir persönlich fällt es schwer den Plastikmüll bei Snacks, wie Maiswaffeln, Knabberkram, Kekse etc. zu sparen. Ich habe die Produkte bis jetzt noch nicht unverpackt gefunden und habe keine Alternativen dazu entdeckt. Ich versuche diese Produkte nicht so oft zu konsumieren, aber trotz dessen wandern sie manchmal in meinen Einkaufskorb. Zudem ist der Tofu, den ich sehr gerne esse leider in Plastik verpackt. Ich bin allerdings sehr optimistisch, dass es in naher Zukunft alle verschiedenen Tofu Sorten im Glas zu kaufen gibt. Außerdem habe ich noch Probleme damit, nur regional und saisonal einzukaufen. Beispielsweise esse ich sehr gerne in meinem Porridge morgens Banane oder mache mir einen Ingwer-Zitronen Tee.

Meine 5 Tipps für ein umweltfreundliches Leben:

1. Analysiere deinen Müll, um zu schauen welche verpackten Produkte du am meisten konsumierst. Welche Produkte davon kannst du vielleicht nachhaltiger selber machen oder unverpackt kaufen?

2. Informiere dich ausgiebig über eine vegane Ernährung und versuche zunächst die tierischen Produkte zu reduzieren und wenn du magst komplett drauf zu verzichten.

3. Versuche, bevor du etwas neu kaufst, erstmal nach Second Hand Alternativen zu schauen, sowohl bei Bekleidung und Schuhen, als auch bei Elektrogeräten oder ähnlichem. Dabei sparst du Geld und schonst unsere knappen Ressourcen.

4. Versuche nicht belehrend oder missionierend zu sein, wenn du mit Menschen über die Themen Nachhaltigkeit und Veganismus diskutierst, denn dann bewirkst du nur das Gegenteil.

5. Stress dich nicht, wenn du doch mal deine Gurke in Plastik eingepackt kaufst oder du dir ein Kleidungsstück in einem Fast Fashion Laden kaufst. Gib einfach dein Bestes, denn keiner ist perfekt!

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