Das Thema Selbstversorgung wird nicht erst seit dem Corona Lockdown immer beliebter. Auch mich hat mein Umzug aufs Land und der eigene Gemüsegarten dazu motiviert, immer mehr Lebensmittel anzubauen und für den Winter haltbar zu machen.
Von einer umfassenden Selbstversorgung kann ich aber noch lange nicht sprechen, dafür fehlt es mir an Zeit und großen Lagermöglichkeiten, sondern eher von einem Fokus auf eine ganzjährig regionale und saisonale Ernährung. Dazu gehören im Frühling die Holunderblüten und Erdbeeren, die ich zu Sirup einkoche. Im Sommer freue ich mich dann über die Tomatenschwemme und ganz viel selbstgemachte Soße. Im Herbst sorgt die Apfelvielfalt für Saft sowie Chips und im Winter genieße ich alle haltbargemachten Leckereien. Das benötigte Equipment bestehend aus Einkochautomat, Dampfentsafter und Dörrgerät aus Edelstahl möchte ich im Folgenden vorstellen.
Zusätzlich zu den eigenen haltbargemachten Lebensmitteln beziehe ich aber immer auch frisches Obst und Gemüse über eine Biokiste und kaufe im Unverpacktladen sowie Supermarkt ein.
Weck Einkochautomat WAT 25
Meine erste Anschaffung zum Haltbarmachen von Lebensmitteln war ein Einkochautomat. Im Vergleich zum Einkochen im Kochtopf ist der Einkochautomat deutlich effizienter, denn ich habe in dem 30 Liter Behälter gestapelt Platz für reichlich Gläser. Entschieden habe ich mich für das Modell WAT 25 von Weck mit Timer. So kann ich die Einkochzeit und Temperatur sehr einfach einstellen und nach Ablauf der Zeit mit gewünschter Temperatur schaltet sich der Edelstahl Einkochautomat von alleine aus. Ein Dauerprogramm ist mit dem Einkochautomaten von Weck alternativ auch möglich.
Einen Ablasshahn am Einkochautomaten brauche ich nicht, weshalb ich bewusst darauf verzichtet habe. Ich habe nicht vor mit dem großen Einkochautomaten Glühwein oder andere flüssige Lebensmittel zu erhitzen und auszuschenken. Ausschlaggebend für die Modellwahl war außerdem das schlichte Design aus Edelstahl. Inzwischen gibt es von Weck ein Nachfolgemodell mit sogar einem Deckel aus Edelstahl. Bei meinem Modell besteht der Deckel noch aus Kunststoff.
Passende Weck Gläser zum Einkochen gibt es zum Beispiel in meinem Onlineshop daheeme zu kaufen. Mehr zum Thema Einkochen habe ich in diesem Artikel geschrieben.
Ist ein Dampfentsafter sinnvoll?
Die Anschaffung eines Dampfentsafters lohnt sich nur, wenn man 1-2 Obstbäume und Beerensträucher im eigenen Garten hat und größere Mengen zu Saft verarbeiten möchte. Meinen Dampfentsafter aus Emaille habe ich im Herbst über Kleinanzeigen gebraucht gekauft. Es handelt sich hierbei um ein altes Modell von Weck, welches jahrelang unbenutzt auf einem Dachboden stand. Zum ersten Ausprobieren habe ich 7 Flaschen Holunderbeerensaft und 8 Flaschen Apfelsaft abgefüllt und eingekocht. Im nächsten Jahr werden es auf jeden Fall mehr, wobei ich größere Mengen Saft auch zum Kochen von Gelee verwenden möchte.
Die Verwendung des Dampfentsafters bedeutet für mich eine große Zeitersparnis. Früher habe ich zum Beispiel die einzelnen Holunderbeeren mühsam von den Rispen entfernt. Mit dem Dampfentsafter muss ich zur Saftherstellung nur die dickeren Stiele entfernen. Wer allerdings gleich eine Handvoll Obstbäume beernten möchte, sollte sich an eine mobile oder stationäre Mosterei wenden. Auf der Internetseite vom Nabu findet man eine Liste mit Mostereien, die aus den eigenem Äpfel, Birnen und Quitten Saft pressen.
Dörrgerät aus Edelstahl
Nach meinem Edelstahl Dörrgerät habe ich lange gesucht, denn ich wollte unbedingt einen möglichst plastikfreien Dörrautomaten. Fündig wurde ich bei der Firma Wartmann und entschied mich für das Model WM-1902 DH. Dort ist nur das untere Krümelfach aus Kunststoff. Ausschlaggebend war neben dem Material auch die Größe des Gerätes mit 10 Einschüben. So habe ich eine 1,1 qm große Dörrfläche für reichlich Obst und Gemüse. Inzwischen gibt es verschiedene Nachfolgemodelle des Edelstahl Dörrgerätes in unterschiedlichen Größen. Für alle findet man online Ersatzteile, weitere Einschübe und auch Dörrfolien. Letztere benötigt man zum Dörren von leckerem Fruchtleder.
Mein Tipp: Da man ein Dörrgerät nicht jeden Tag benötigt, lohnt es sich diesen mit Freunden oder der Familie gemeinsam anzuschaffen und zu teilen. Ich versuche bei der Benutzung des Dörrautomaten außerdem Strom zu sparen und verwende ihn meistens nur an sonnigen Tagen mit eigener Solarenergie. Als Alternative gibt es aber auch die Möglichkeit sich einen Solar-Dörrautomaten selber zu bauen und die Sonne direkt zu nutzen. Eine spannende Bauanleitung habe ich hier entdeckt.
Mein persönliches Fazit: Am wichtigsten ist für mich der Einkochautomaten, welcher von Frühling bis Herbst fast jede Woche in Benutzung ist. Mein Edelstahl Dörrgerät nutze ich hingegen noch zu selten, da ich nur verstärkt im Herbst Birnen und Apfelringe trockne. Ich habe deshalb in diesem Jahr auch verschiedenste Sorten Fruchtleder ausprobiert. Eine Anleitung dazu gibt es auf meinem Instagramaccount.
Liebe Tati, Dankeschön für die hilfreichen Informationen! Sobald ich im Ruhestand bin und genug Zeit habe, werde ich mir einen Einkochautomaten anschaffen! 😁