Ein neuer Besuch im Natürlich & Unverpackt und die Frage nach dem Müll

Der Unverpacktladen in Werdau ist inzwischen zu meinen Stammladen geworden, wenn man das so sagen kann. Ich kaufe da einmal im Monat für die nächsten Wochen ein. Da ich vor allem trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Gummibärchen, Tee und getrocknete Früchte kaufe, komme ich so wunderbar hin. Preislich bezahle ich für die Grundnahrungsmitteln immer so ca 30-40€ (Gummibärchen zähle ich jetzt mal zu den Grundnahrungsmitteln). Je nach dem was ich sonst noch so brauche wird es natürlich mehr.

Ich hatte schon einmal über den Laden berichtet. Dem Artikel gibt es hier. Jetzt einige Monate nach der Eröffnung ist das Sortiment deutlich gewachsen, weshalb ich es für angebraucht hielt mal wieder einen kleinen Überblick zu geben.

Die Besonderheiten des jetzigen Besuches sind für mich ganz klar Mandelmus und Kakaobuttertropfen. Beides landete in meinem Einkaufskorb. Aus der Kakaobutter habe ich vor demnächst eine Creme mit Bienenwachs herzustellen. Für mich von Vorteil ist, dass der Laden inzwischen auch Zahnputztabletten führt. So wird meine halbjährige Großbestellung bei monomeer wohl in Zukunft wegfallen. Aber auch Nougat und Rübenzucker sind für mich kleine Besonderheiten, die ich in Zukunft ab und zu kaufen werde.

Meine letzter Einkauf sah wie folgt aus:

Dabei fülle ich jetzt auch endlich Olivenöl und Balsamico im Unverpacktladen ab, um Ressourcen zu sparen. Nicht wundern: Dieses Mal kaufte ich nur wenige Nudeln und kein Reis, da ich von Beidem noch genug habe. Am Himbeersirup von Soltis Obstgarten aus der Region konnte ich dann aber nicht dran vorbeigehen.

Der Müll des Unverpacktladens:

Schon lange beschäftigt mich die Frage wie viel Müll eigentlich in einem Unverpacktladen anfällt und wie viel Müll eingespart wird. Viele Lebensmittel bekommt der Loseladen (ich nehme jetzt den aus Werdau als Beispiel) in Kisten ohne Verpackung. Da wären zum Beispiel das Obst und Gemüse aber auch Brot oder Holzwaren aus der Umgebung. Lebensmittel in Pfandgläsern wie Saft, Bier oder Milch und Jogurt hinterlassen auch keinen zusätzlichen Müll. Aber was ist mit dem Rest ?

Papiermüll:

Einiges bekommt der Natürlich und Unverpackt in großen Pappkartons zugeschickt wie zum Bespiel die Edelstahldosen oder Bücher. Hier fällt Müll in Form von Pappe an, aber man sucht vergeblich nach Luftpolsterfolie oder ähnliche Plastikverpackungen. Das ist schonmal gut! Hierbei gilt aber auch zu bedenken, dass viele Lebensmittel verschickt werden müssen und das das dank Abgase auch nicht sehr umweltfreundlich ist. Ich denke es macht aber die Masse. Es ist besser einmal eine große Lieferung für viele Kunden zugeschickt zu bekommen, als wenn jeder Kunde sich ein kleines Päckchen nach Hause schicken lässt.

Plastikmüll:

Leider hat auch ein Unverpacktladen Müll in Form von Plastiktüten. Dies ist der Sache geschuldet, dass Knäckebrot und Co. luftdicht verschlossen verschickt werden müssen. Ich glaube, dass wohl kein Hersteller bereit ist riesige Mengen Lebensmittel in Glas zu verschicken. Das ist schlicht weg zu schwer. Und die Tüten mehrfach befüllen wollen die meisten Großhändler aufgrund von Hygienevorschriften nicht… Ach ja die liebe Wegwerfgesellschaft. An dieser Stelle sind wohl alle Verpackungsexperten gefragt mal etwas Neues zu erfinden. Und damit meine ich nicht Bioplastik!

Eine Großpackung - hier für den Konsumenten ins Glas gefüllt - ersetzt viele kleine Einzelpackungen

Wenn ich mir aber überlege, dass eine große Plastiktüte mit 2,5kg Inhalt ca. 25 kleine Tüten á 100g oder von mir aus auch 12 Tüten á 200g Datteln oder Gummibärchen ersetzen, dann ist das eine Menge Müll, die gespart wird. Denn diese Mengen summieren sich auf unglaublich viele Lebensmittel auf.

Laut Besitzerin kommt so pro Monat ca ein 50l Sack Plastikmüll zusammen. Die Plastikkanister, die mit Toilettenreiniger und Co. befüllt sind, sind leider auch aus Plastik und werden von Hersteller Sonett nicht aufgefüllt. Dabei würde zu viel Wasser gebraucht werde, heißt es. Ein kleiner Trost ist, dass die Kanister nicht weggeschmissen werden, sondern an Kunden verschenkt werden. Ein Kanister kann man halt immer noch mal gebrauchen.

Mein Fazit:

Ganz ohne Müll kommt auch ein Unverpacktladen nicht aus. Es steht aber absolut in keinem Verhältnis zu dem Müll der entsteht, wenn man seine Nahrung in einem herkömmlichen Supermarkt verpackt einkauft. Ich bin so froh, dass es inzwischen in immer mehr Städten die Möglichkeit gibt bewusst auf die vielen kleinen Verpackungen zu verzichten. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Natürlich und Unverpackt in Werdau versucht möglichst viele Lebensmittel in Papiersäcken geliefert zu bekommen. Da kann die Besitzer einem Großhändler schon mal ziemlich in den Ohren legen. Aber die Hartnäckigkeit zahlt sich aus, sodass am Ende immer mehr Lebensmittel in Großpackungen aus Papier geliefert werden.

One Reply to “Ein neuer Besuch im Natürlich & Unverpackt und die Frage nach dem Müll”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.