Das Müllproblem
Doch was passiert nach der Lebensdauer unserer geliebten Hightech-Geräte? Eine Studie von Interpol, UNO und der EU-Kommission hat genau dies bereits 2015 untersucht und erschreckender Weise festgestellt, dass die meisten Geräte nicht ordnungsgemäß entsorgt werden und aus diesem Grund nur rund ein Drittel des europäischen Elektromülls recycelt wird. Der Rest wird zum Großteil in andere Länder exportiert, nur teilweise aufbereitet, auf Deponien gelagert oder direkt verbrannt.
Im Jahr 2021 sollen laut Prognosen 52 Millionen Tonnen Elektroschrott weltweit erzeugt werden.
Grund für die wachsenden Abfallberge ist vor allem unser steigender Konsum und die kurze Nutzungsdauer von technischen Geräten. Smartphones sind dabei besonders kurzlebig und weisen eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 1,8 Jahren auf. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zu einem sorgt der technologische Fortschritt für kürzere Innovations- und Produktzyklen, die mit permanenten Leistungszuwächsen und gleichzeitigem Preisverfall einhergehen. Gleichzeitig kommt es zu Miniaturisierung und Leistungsverdichtung, wobei Komponenten immer häufiger fest verbaut oder geklebt werden, sodass defekte Einzelteile nicht mehr ausgetauscht oder einfach repariert werden können. Auch die Mobilfunkanbieter setzten mit ihren Verträgen Anreize dafür alle zwei Jahre ein neues Smartphone zu besitzen.
Nachhaltige Elektrogeräte
Ich selbst war seit Ende letzten Jahres auf der Suche nach einem neuen Handy. Nachdem das Fairphone leider nicht zu mir passte (ich hatte Probleme mit der Kameraqualität und Funktionen), versuchte ich rauszufinden welche Modelle und Marken darüber hinaus besonders umweltschonend sind. Leider war diese Suche nicht nur mühselig, sondern auch hoffnungslos. Die meisten Veröffentlichungen zu diesem Thema sind komplett veraltet. Auch ein Technikratgeber von Greenpeace ist bereits 2017 erschienen und bei der heutigen Schnelllebigkeit keine große Hilfe. Weitere Ansprechstellen ließen mich als Konsumenten leider im Regen stehen. So beschloss ich, dass der Neukauf von einem Smartphone für mich nicht in Frage kommt. Glücklicherweise entdeckte ich dann den Online-Marktplatz refurbed ™ und so entschied ich mich zum Schutz der Ressourcen für ein vollständig erneuertes Handy.
Ressourcen nutzen dank erneuerter Geräte
Refurbed™ Geräte haben im Vergleich zu gebrauchten Geräten den Vorteil, dass sie professionell durchgetestet und wieder voll funktionsfähig gemacht werden. So werden sie in 40 Schritten vollständige erneuert. Diese umfassen das Löschen von alten Daten, das Austauschen von defekten Teilen, das Überprüfen von Lautsprecher und Kamera und die äußerliche Aufbereitung. Alle Geräte kommen mit mindestens 12 Monaten Garantie und man kann sie zuhause risikolos 30 Tage testen. Die angebotenen Hightech-Produkt schauen dabei aus wie neu und funktionieren auch so, zudem spart man als Konsument 70% des CO₂ ein, welches bei der Herstellung eines neuen Produkts ausgestoßen wird. Aber natürlich fällt auch durch den Reparaturprozess CO₂ an – aber eben deutlich weniger und diese restlichen 30% kompensiert das Unternehmen durch die Pflanzung eines Baumes zu jedem verkauften Produkt.
Wie neu, nur besser
Für mich als Konsument bedeutete der Kauf eines erneuerten Smartphones nicht nur, dass ich von einem Gerät die Nutzungsdauer verlängert habe und so aktiv etwas gegen die wachsende Menge an Elektroschrott unternommen habe, sondern vor allem auch ein Preisvorteil. Denn die Geräte bei refurbed ™ sind bis zu 40% günstiger als der Originalpreis.
Unser Ziel ist es, nachhaltige Elektronik für jeden leistbar zu machen und ein refurbed™ Gerät in jeden europäischen Haushalt zu bringen, um das Thema Nachhaltigkeit vollständig in den Alltag der Menschen zu integrieren. “
– refurbed ™
Refurbed™ dient dabei als Plattform, auf der einzelne lizensierte Händler die aufbereiteten Handys, Laptops, Küchengeräte und Co. anbieten können. Bei den Produkten handelt es sich oft um ehemalige Ausstellungsstücke oder Leasinggeräten, wie z.b. Firmenhandys, die in großen Mengen von den lizensierte Händlern aufgekauft werden. Zurzeit werden vor allem bekannte Marken und Modelle angeboten, aber das soll sich nach und nach ändern.
Der Kauf eines vollständig erneuerten Gerätes ist für mich der erste Schritt, um den wachsenden Mengen an Elektroschrott Einhalt zu gebieten. Des Weiteren versuche ich die Laufzeit meines neuen erneuerten Smartphones zu verlängern indem ich den Akku möglichst nie tiefenentlade, denn der Akku ist das größte Verschleißteil. Eine Nutzung des Akkus im Ladebereich von 20% bis 90% ist optimal. Auch extreme Temperaturen führen dazu, dass der verbaute Lithium-Ionen Akku altert. Doch selbst wenn der Akku nicht mehr die gewünschte Leistung erbringt, bedeutet dies nicht, dass man gleich ein neues Handy benötigt. Oft kann der Akku hierbei einfach ausgetauscht werden.
Langfristig hoffe ich, dass sich immer mehr Konsumenten bewusst gegen Neuwaren und lieber für erneuerte Technik entscheiden. Darüber hinaus sind aber auch die Hersteller in der Verantwortung langlebigere und besser reparierbare Geräte auf den Markt zu bringen. Noch mehr Tipps für nachhaltige Unterhaltungselektronik gibt es in diesem Artikel.
Toller Artikel und klasse, dass du dich für ein solches Handy entschieden hast! Denk Punkt mit dem Fairphone versteh ich, geht mir auch so :/
Ich kann nachvollziehen, dass viele bei Handys eher etwas Neues haben wollen – was ich auch okay finde, wenn man es dann länger als nur ein Jahr benutzt! Aber auf diesen Plattformen gibt es auch so viel Elektronik, bei der es quasi keinen Unterschied macht, ob der Artikel nicht topaktuell ist – Kopfhörer, Monitore, Großgeräte… Das sollte man viel mehr nutzen! Danke für den Artikel 🙂
Hey! Es freut mich sehr, dass dir der Artikel so gefällt.
Viele liebe Grüße
Tati