Nachhaltigkeit & Ich – Teil 7

Gastbeitrag: Andrea Uehr

Wer bin ich?

Hallo, mein Name ist Andrea und ich bin 35 Jahre alt. Ich bin seit über 4 Jahren glücklich verheiratet, Mama von einer bezaubernden 2,5-Jährigen und einer quirligen Hundedame. Ich arbeite als Mediendesignerin und betreibe meinen Blog als „Hobby“, neben dem turbulenten Familienalltag.

Auf meinem Blog Andrea Uehr und dem gleichnamigen Instagram-Account schreibe ich über alles was mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun hat.

Ich zeige meine Fortschritte und informiere über Themen wie DIYs, Zerowaste Lifestyle, Fair Fashion, Familie, meine Liebe zur Natur und meinen Weg zum veganen Leben. Außerdem dreht es sich auch immer wieder um Themen wie Ökostrom, nachhaltige Banken und Unternehmen, Mülltrennung, Tipps zum Strom und Wasser sparen und vieles mehr. Außerdem interessiere ich mich für Minimalismus, Slow Living, Ayurveda, Gesundheit, Yoga, ökologisch Bauen, Kräuter und Gartenarbeit.

Für mich ist der nachhaltige Lebensstil ein ganzheitlicher Ansatz. Es geht nicht nur um das Außen, sondern auch darum mit sich selbst im Einklang zu sein. Denn dann kann man seine Umwelt auch mit der Einfachheit und der Positivität dieses Lebensstils begeistern und sie davon überzeugen.
Es ist mein Ziel EINFACHER, LANGSAMER & NACHHALTIGER zu Leben.

Mein Motto: Schritt für Schritt – denn jeder Schritt zählt!

Wie bin ich zum Thema Nachhaltigkeit gekommen?

Die Geburt unserer Tochter hat sich unser Leben komplett verändert. Auf einmal haben wir alles hinterfragt. Was ist in den Produkten drin? Ist das Bio? Ist das gut für Baby? Und ist etwas, wenn es nicht gut für unser Baby ist, nicht auch schlecht für uns?

Dann haben wir bei einem Festival einen Kurzfilm gesehen in dem es um die Plastik Problematik in den Weltmeeren ging. Die Tatsache, dass wir 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren haben sollen, wenn wir so weitermachen, hat uns geschockt und da hat es KLICK gemacht.

Ich liebe das Meer und diesen Planeten und ich möchte meiner Tochter nicht das Recht nehmen, diesen Planeten so zu genießen, wie ich es tue.

Wir haben nur diesen einen Planeten und ich möchte in 10 Jahren nicht von meiner Tochter gefragt werden, warum wir nicht gehandelt haben, obwohl wir wussten was passieren wird. Unsere Welt ist am Ende und wenn unsere Generation das Ruder nicht endlich rumreißt dann ist es endgültig und unwiderruflich zu spät.

There is no planet b!

Schwierigkeiten

Die Umstellung auf eine vegane Ernährung fällt uns nicht ganz so leicht. Es müssen Jahre lang antrainierte und verwurzelte Muster verändert werden, immerhin sind wir mit dem Fleisch- und Milchkonsum groß geworden.

Die Umstellung auf vegane Kosmetik, Kleidung und andere Produkte ist für uns nicht das Problem, aber vom vegetarischen Essen auf vegan umzustellen ist schwieriger. Unser Umfeld und der Familien- und Bekanntenkreis isst noch Fleisch und das macht es nicht unbedingt leichter.

Beim Thema Mobilität müssen wir uns unbedingt auch noch verbessern, da wir zur Zeit noch regelmäßig ein Auto bewegen, aus Komfortgründen was den Familienalltag angeht. Wir haben uns von zwei Autos auf eins reduziert. Aber öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen ist für uns einfach teurer als das Auto zu bewegen und mit dem Fahrrad ist es zu weit. Manchmal muss es auch nachhaltig für den eigenen Geldbeutel sein.

Außerdem haben wir beim Ersetzen von manchen Produkten wie Geschirrspülpulver noch so unsere Probleme. Da haben wir einfach noch nicht die richtige Zusammensetzung für unsere DIY Rezepte gefunden.

Meine 5 Tipps für ein umweltfreundliches Leben:

1. Bio, möglichst saisonal und regional Einkaufen

2. Plastik Nein Danke! Unverpackt Einkaufen mit Beuteln, Netzen und anderen Behältern.

3. Zu Ökostrom und einer nachhaltigen Bank und Versicherungen wechseln

4. Weniger konsumieren denn „Jeder Einkaufszettel ist ein Stimmzettel.“ Immer hinterfragen, ob man das Produkt wirklich braucht. Kann man es Leihen? Gibt es das vielleicht Second Hand? Und wenn man es dann doch kaufen muss, dann unbedingt nachhaltig und fair Kaufen?

5. Möglichst auf das Auto verzichten

6. Eine pflanzenbasierte Ernährung anstreben

7. Kinder kennen noch nichts, also fangt gar nicht er mit dem ganzen Mist an und zeigt ihnen die Welt, wie sie sein sollte.

8. Strom und Wasser sparen

Ok, es sind 8 geworden, aber damit ist auch alles was mir und meiner Familie wichtig ist abgedeckt.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich?

Nachhaltig Leben heißt für mich „Einfach Leben“ unter Rücksicht auf Natur und alle andere Lebewesen. Ressourcen sparen und schonen.

Das Ganze macht nicht nur Spaß und ist gut für die Umwelt, sondern es bereichert das eigene Leben. Der Konsumverzicht gibt einem an anderer Stelle Zeit für die wichtigen Dinge. So kann man Dinge ganz anders schätzen.

Weniger ist  mehr!

Und man sollte sich immer mal fragen, wie unsere Großeltern etwas gelöst haben. Viele Lösungen waren einfach viel umweltfreundlicher. Da gab es in den Läden keine Plastikverpackung und keine tropischen Früchte. Früher war nicht alles besser, aber doch einiges.

Mein Weg in die Nachhaltigkeit

Mülltrennung, Strom und Wasser sparen war für uns schon länger wichtig.

Zuerst haben wir damit begonnen beim Einkauf möglichst kein Plastik zu verursachen. Einwegplastik ist definitiv nicht im Sinne des Erfinders. Mit Mehrwegglas, einem Unverpacktladen und Bauernmärkten klappte das ganz gut.

Mit veganer Ernährung und dem Fokus auf Bio änderte sich dies dann allerdings wieder etwas, da ist nämlich erst mal alles in Plastik verpackt. Aber mit der pflanzlichen Ernährung kann man seinen CO2 Fußabdruck einfach auf einen Schlag halbieren. Und auch an Bio Produkten hängt einfach so viel mehr was der Umwelt zu gute kommt. Daher sind diese zwei Aspekte für mich persönlich noch mal deutlich effektiver.

Dann kamen immer mehr Themen dazu wie regionale Produkte, Ökostrom, nachhaltige Bank und Versicherungen, Fair Fashion und den eigenen Konsum minimieren.

Im Zuge von plastikfreien Leben kam dazu dass wir Putzmittel und andere Produkte selber gemacht haben, weil wir sie natürlich und plastikfrei beziehen wollten. Zuerst haben wir das Badezimmer weitestgehend plastikfrei umgestellt, dann haben wir uns in der Küche umgeschaut und die Dinge ausgetauscht die Mikroplastik ins Wasser oder an unsere Lebensmittel abgeben können. Alte Dosen verwenden wir nun zum Verstauen von Kleinigkeiten etc.

Genauso wichtig wie die Umwelt sind für uns auch die Arbeits- bzw. Produktionsbedingungen. Es soll fair und sozial für Tier und Mensch sein. Daher kam dann auch das Thema vegane Ernährung und Fair Fashion statt Fast Fashion hinzu. Außerdem achten wir auch bei anderen Produkten darauf, dass sie fair produziert sind und zum Beispiel mit dem Fairtrade Symbol ausgezeichnet sind. Es gibt mittlerweile viele gute Siegel, die bei der Orientierung helfen.

Natürlich bedeutet dieser Lebensstil an manchen Stellen auch Verzicht, aber mit einem gewissen Abstand und etwas Gewöhnungszeit fällt einem auf, dass das anfängliche Gefühl von Verzicht irgendwann als völlig absurd und unnötig empfunden wird. Und wenn man dann feststellt, dass irgendeine Änderung gar nicht funktioniert, dann ist es halt einfach so.

Nachhaltigkeit mit Kind

Als Mama möchte ich auch kurz noch speziell auf das Thema „Nachhaltig leben mit Kind“ eingehen.

In vielen Bereichen ist es mit einem Kind super leicht. Einfach weil Kindern die ganzen schlechten Dinge noch gar nicht kennen. Sie sind mit so wenig zu Frieden. Sie wollen einfach nur unsere Zeit und Liebe.

Das sind meine Tipps für Eltern:
  • Stoffwindeln statt Einwegwindeln
  • Wasser und Waschlappen zum Säubern (Das klappt mit einer Dose oder einer Plastiktüte auch wunderbar unterwegs)
  • nach Möglichkeit stillen oder auf Bio Milchpulver und Glasfläschen zurückgreifen
  • selbstgemachte Beikost aus Bio Obst und Gemüse (mehr machen und in kleinen Portionen einfrieren. Klappt super.)
  • gebrauchte Kleidung kaufen (spart das 2-3 malige Waschen vorm ersten Tragen wegen der Chemikalien)
  • gebrauchte Möbel kaufen (spart das lange Ausdunsten und Lüften)
  • immer erst mal im Bekanntenkreis nachfragen, man braucht vieles nur wenige Male oder gar nicht, weil das Kind es nicht mag
  • sich von Listen aus dem Internet verabschieden, man braucht so wenig
  • alles was streng oder bissig riecht kann nicht gut sein, gerade bei Plastik

Ein Problem sind die vielen Geschenke, die man bekommt wenn man ein Kind hat bzw. das Kind bekommt viel. Oft ist es recht schwer gerade ältere Leute davon zu überzeugen, dass es auch gerne unverpackt und vor allem gebraucht sein darf. Aber mit etwas Geduld und Tipps klappt es mit der Zeit. Lasst zum Beispiel Unternehmungen schenken, Jahreskarten für den Indoor-Spielplatz oder den nächsten Turn- und Schwimmkurs.

Zeit statt Zeugs

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